Paulownia als Bauholz?

Exkursion zum Bio Innovation Park auf dem Forschungs-Campus für nachwachsende Rohstoffe der Uni Bonn nach Rheinbach / Meckenheim am Samstag, 22. Oktober 2022 von 8.00 - ca. 15.00 Uhr

Auf den Spuren des Blauglockenbaums... Geplant ist eine Exkursion in den Bio Innovation Park, wo Ideen und Erkenntnisse aus der Forschung zu nachhaltigen, klimaschützenden Rohstoffen im realen Alltag lebendig und wirksam werden sollen. Dabei steht an diesem Tag „Paulownia tomentosa“, bzw. eine besondere standortangepasste, nichtinvasive Selektion dieses chinesischen Blauglockenbaums im Mittelpunkt, sowie die Besichtigung der „WorkBox“, eines Versuchsbauwerks aus dem besonderen Holz dieses Baumes.
 
Viel spricht für einen standortangepassten Paulownia-Baum im Agrarsektor:
Er kann mit wenig Wasser auskommen und ermöglicht in der wieder neuentdeckten Agroforstwirtschaft eine Wiederbelebung der großen leergeräumten Agrarflächen. Er zieht Wasser aus tieferen Schichten, speichert es, liefert Schatten für Kulturpflanzen und Nutztiere, verhindert Erosion und trägt zur neuen Humusbildung bei, ermöglicht einen ansehnlichen Honigertrag, trägt auch zur Artenvielfalt bei und liefert alle 8 bis 12 Jahre nach Pflanzung schon wertvolles, helles Holz für Möbel und Innenausbau, Fahrzeuge und Schiffe, Instrumente, Papier und Paletten und (in Erprobung, noch keine Zulassung vorhanden) vielleicht auch bald für den ganz normalen Holzbau.
 
Die Agrarforstwirtschaft ist vorrausichtlich eine sehr gute Möglichkeit, unsere Agrarflächen klimafest zu machen. Paulownia könnte hierbei eine besondere Rolle spielen. Er wächst sehr schnell, bildet riesige Blätter und bindet durch die Photosynthese in kürzester Zeit besonders viel CO2 - sein Beitrag zum Klimaschutz.
Als Bauholz könnte Paulownia zudem teilweise klimaschädlichen Zement ersetzen. Es verrottet nur sehr langsam, widersteht Holzwürmern und Mikroorganismen, ist nicht nur wärmedämmend sondern auch formstabil und sehr schwer entflammbar. In allen seinen Verwertungsformen bleibt sein CO2 lange gebunden – zum Verbrennen und Verrotten ist es denkbar schlecht geeignet. Und: Mit seinen großen blauen essbaren Blüten (lecker im Salat) gilt er im Frühjahr als Insekten-Weide.
 
Paulownia gehört nicht in den herkömmlichen Wald - er würde auf Plantagen angepflanzt oder im Agroforst zwischen den Agrarfrüchten.
 
Auf der kostenfreien Exkursion wollen wir mehr erfahren, Fragen formulieren und Argumente austauschen. Du bist herzlich eingeladen - Anmeldungen bitte an info@karamulis.de.

 

Programm: Samstag, 22. Oktober 2022
 
08.00 Uhr: Abfahrt ab Bahnhof Eitorf (mit Fahrrädern!)
09.32 Uhr: Ankunft Meckenheim Bahnhof
Kleine Radtour von 3 km zum Campus Süd
 
10.30 Uhr: Campus Süd in Klein-Altendorf 2, 53359 Rheinbach, Seminarraum, Vortrag von Bert Spilles (Geschäftsführer) über den bio innovation park Rheinland e.V., die Aktivitäten des Campus der Universität Bonn und Paulownia tomentosa.
 
ca. 12.00 Uhr: Radtour (5 km) vom Campus Süd zur Workbox
ca. 12.30 Uhr: Besichtigung der Workbox (gebaut aus Paulownia-Holz und Miscanthus) im „Unternehmerpark Kottenforst“ in Meckenheim
 
Rückfahrt voraussichtlich (alle 30 Min. möglich):
13.29 Uhr: Abfahrt in Meckenheim
14.58 Uhr: Ankunft in Eitorf
 
Eintritt kostenfrei. Fahrttickets (Preisstufe 5 plus Fahrradtickets) sind privat zu zahlen. Als Gruppenticket bietet sich das 24-Stunden-Ticket für eine 5 Personen-Gruppe zu 7,70 €/Person an. Zudem sind Mitfahrten auf vorhandene Jobtickets möglich.
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